FÜR DIE NEUE GARTENSAISON

Gartenfachberaterin Frau Ulrike Kitzing, Parzelle 121

Für dieses Gartenjahr  wünsche ich uns  allen einen guten Start in eine erfolgreiche Gartensaison,  gute Erholung  bei schönem Wetter, Spaß an der Vielfalt an Blumen und Gewächsen  in unseren Gärten, genügend Regen für ein gutes Wachstum des angebauten Gemüses und Obstes.  

Zu Beginn der Saison macht sich jeder so seine Gedanken, was heuer angebaut,  gestaltet oder umgestaltet werden soll.  

Bitte zieht in diese Überlegungen unbedingt die in unseren Pachtverträgen verankerte  kleingärtnerischen Nutzung der angepachteten Gartenfläche mit ein. Betrachtet kritisch, ob - wie festgeschrieben,  mindestens ein Drittel der Gartenfläche  für den Obst und Gemüseanbau genutzt wird.  

Dazu  gehören  Beetflächen, Hoch- oder Hügelbeete mit ein- und mehrjährigen Gemüsepflanzen, Kräuter und Erdbeeren, Sonnenblumen, Obstbäume, Beerensträucher, Rankgewächse sowie   Nutzpflanzen für die Tierwelt .  

(für Obstbäume bis Halbstamm 10 m², bis Viertelstamm/Spindel 5 m² und je Beerenstrauch/Stamm 2 m² anzusetzen, sind)  

Es muss auch nochmals darauf hingewiesen werden, dass, wenn 21 % der Kleingärten in einer Kleingartenanlage – also jeder 5. - keine oder nur wenig kleingärtnerische Nutzung aufweisen, der Bodeneigentümer  - also die Stadt - die gesamte Anlage in eine Erholungsanlage umwidmen kann. Das hat zur Folge, dass ein weitaus höherer Pachtzins nach der Nutzungsentgeltverordnung zu entrichten ist.  

Und die nichtkleingärtnerische Nutzung ist das erste Argument, wenn Kleingärten als Bauland freigegeben werden sollen.  

Es sei auch noch bemerkt, dass Unterpächtern, die trotz Abmahnung eine nicht kleingärtnerische Nutzung fortsetzen, das Unterpachtverhältnis gemäß § 1 Absatz 1 Nr. 1 Bundeskleingartengesetz gekündigt werden kann.   

 Tipps für die Frühjahrsaussaat/- Planung  

Ø  Achtet auf gesundes und zertifiziertes Pflanzgut.  

Besonders bei Kartoffeln kann durch verseuchtes Pflanzgut Kartoffelkrebs auftreten:  

 •Lange Lebensdauer der Dauersori (bis zu 40 Jahren) im Boden  

•Große Hitze- und Kältetoleranz der Dauersori  

•Keine Bekämpfungsmöglichkeiten  

In den Gärten gab es Fälle von Kartoffelkrebs durch aus Polen mitgebrachte Saatkartoffeln und durch Bio-Kartoffeln aus dem Supermarkt.  

Ø  Ist die Saat nicht aufgegangen, so führt man das häufig auf Qualitätsmängel des Saatgutes zurück.  

Oft tragen jedoch Fehler vor oder bei der Aussaat, wie ungünstige Bodenvorbereitung, zu flaches oder zu tiefes Säen, Austrocknung oder Verschlämmung des Bodens und Schädlingsbefall dazu bei, dass das Saatgut nicht aufläuft.  

Ø  Beginnt mit der Bodenbearbeitung und Aussaat erst dann, wenn der Boden abgetrocknet ist und nicht mehr schmiert. Das Warten lohnt sich. Nicht der frühe Saattermin ist ausschlaggebend für den Ertrag, sondern die optimalen Bedingungen.  

Ø  Außerdem benötigen die Gemüsearten zur Keimung bestimmte Mindesttemperaturen (Möhren 5 °C, Petersilie 6 °C, Porree und Zwiebeln 8 bis 10 °C, Bohnen 10 bis 12 °C, Gurken über 12 °C). In der kalten Erde würden die Samen an Vitalität und Keimkraft verlieren.  

Ø  Nochmals erinnern möchte ich auch daran bei der Planung die Giftigkeit einzelner Pflanzen im Garten zu beachten,  besondere  Vorsicht ist bei Eisenhut, Engelstrompete, Herbstzeitlose,  Eibe, Maiglöckchen, Oleander,  Ricinusbaum,  Sadebaum,  Seidelbast und Wandelröschen  geboten.   

Ø  Regenwassernutzung  intensivieren !  

Ø  Eigenen Kompost anlegen – die beste und preiswerteste Düngung !  

Für alle gärtnerischen Fragen können Sie sich auch an die Gartenfachberater des Bezirks wenden:  Infos vom Verband